Auch wenn immer wieder davor gewarnt wird Eisflächen zu betreten, so kommt es bei klirrend kalten Tagen öfters vor, dass Menschen die knackenden Flächen betreten. Hier begibt man sich in Lebensgefahr! Prinzipiell ist das Betreten von Eisflächen sehr gefährlich. Bringen Sie sich nicht unnötig in Gefahr! Denn die Eisflächen sind nicht durchgehend gleich dick. So ist im Uferbereich die Eisfläche wesentlich stärker als in der Mitte des Sees. So entsteht eine trügerische Sicherheit. Es wird am Rand auf das Eis gesprungen um sicherzugehen ob es dick genug ist. Dort ist aber aufgrund dessen, dass der Boden nahe ist, das Eis wesentlich dicker. Mit dieser Sicherheit wagen sich Viele weiter vor und das Eis wird dünner und dünner. Dann passiert es: Einbruch ins Eis! Jetzt wird es kritisch! Die Kälte des Wassers lähmt den Körper regelrecht. Das Blut in den Extremitäten wird schlagartig heruntergekühlt und fließt Richtung Herz. Der Körper kämpft gegen den Kältetod. Jetzt zählt jede Sekunde!

  • Wenn Sie eine eingebrochene Person sehen: Notruf absetzen!
  • Der Eingebrochene soll versuchen sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder hochzuziehen
  • Wenn das Eis nachbricht einen Weg mit Fäusten und Ellenbogen Richtung Ufer freischlagen
  • Helfer sollen sich nicht selbst in Gefahr bringen!
  • Eigensicherung beachten (Leinen/ Rettungsring), nicht zu weit hinaus um ein Einbrechen zu verhindern.
  • Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, soll eine Unterlage zur Gewichtsverteilung benützen (Zaun, Bretter, Leitern). Die Unterlage kann man auch dem Eingebrochenen als Hilfsmittel zuschieben.
  • Wenn jemand erfolgreich gerettet wurde mit einer Rettungsdecke (die Silber-goldene aus dem Kfz-Verbandskasten) oder Jacken einhüllen.
  • Kein Alkohol als „Wärmer“ trinken! Dieser bewirkt genau das Gegenteil!

Für eine Eisrettung rüsten sich Einsatzkräfte mit Überlebensanzügen aus, da das kalte Wasser ohne diese Spezialausrüstung wie bereits erwähnt, höchstgefährlich ist. Erfrierungen und Unterkühlung können in kurzer Zeit bis zum Tod führen. Die Spezialausrüstung wird bereits Jahrzehnte erfolgreich in der Ölindustrie auf Bohrplattformen als Lebensretter eingesetzt. Der Anzug kann die Kälte des Wassers von der Körpermitte bis zu 12 Stunden fernhalten. Da dieser sich in rauer Umgebung bewährt hat, wird dieser bereits mehrere Jahre erfolgreich für Eisrettungen bei der Feuerwehr eingesetzt. Zusätzlich ist ein Notlicht, Trillerpfeife und Eispickel vorhanden.

Notlicht mag im ersten Moment komisch wirken, jedoch hat dies aber eine elementar wichtige Eigenschaft: in Nachteinsätzen können die Einsatzkräfte einfacher lokalisiert werden. Die Trillerpfeife ist der Signalgeber um die Sicherungsleine einzuholen. Die Eispickel ganz klassisch: um sich auf der Eisfläche liegend fortzubewegen. Weiteres Zusatzmaterial ist der sogenannte Eisschlitten. Ein Schlitten, welcher mit Kufen und einer Sicherungsleine ausgerüstet ist. Dieser kann mithilfe von Griffen von dem vorgehenden Trupp zur Einsatzstelle geschoben werden und dient als Rettungsfläche.